Vor 50 Jahren war es für Kinder mit Entwicklungsstörungen noch sehr schwierig, in Kevelaer Krankengymnastik zu erhalten – Therapiemöglichkeiten gab es in der Nähe so gut wie gar nicht. Also fing der damalige Kinderarzt Dr. Helpenstein an, Therapien bei ihm in der Praxis anzubieten. Aus diesen frühen Anfängen entwickelte sich später die Frühförderstelle Kevelaer.
Heute ist die Frühförderstelle eine gGmbH, deren Gesellschafter neben der Aktion St. Nicolaus die Lebenshilfe Gelderland ist. An drei Standorten bekommen Kinder mit physischen oder psychosozialen Schwierigkeiten Frühförderung. Diese soll Schäden oder Störungen in der körperlichen, geistig-seelischen und sozialen Entwicklung von Kindern frühzeitig erkennen, verhindern, heilen oder ihre Folgen mindern. Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war seinerzeit eine Pionierarbeit.
Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war seinerzeit eine Pionierarbeit. Damals gab es keine interdisziplinären Therapiemöglichkeiten. Die Kinder mussten weit fahren – heute hat zum Glück jeder ein Recht darauf.
Inklusive Sport- und Therapieangebote
Neben der Frühförderstelle unterstützt die Aktion St. Nicolaus auch die inklusive pädagogische Arbeit im städtischen Kindergarten und hat zwei Sportgruppen für Kinder mit Entwicklungsstörungen beim Kevelaerer Sportverein initiiert. Ein besonderes Projekt ist die Hippotherapie. Diese Reittherapie fördert auf besondere Weise die körperliche, soziale und emotionale Entwicklung. „Reiten ist für körperlich behinderte Menschen wie eine Krankengymnastik. Wenn sie zum Beispiel nicht eigenständig laufen können, werden viele Muskelpartien im Rücken nicht richtig beansprucht. Beim Reiten müssen gerade diese Bereiche arbeiten“, weiß Josy Ophey, die gemeinsam mit Angelika Aengenheyster die Therapie leitet. Dazu kommt die Freude, die das Reiten und der Umgang mit den Pferden den Menschen bereitet. Die Hippotherapie wird ausschließlich von St. Nicolaus finanziert, die Kinder zahlen lediglich einen kleinen Mitgliedsbeitrag.
Eine tolle Initiative finden auch die Mitarbeitenden der WALTHER Faltbox-Gruppe. Sie konnten in einer Abstimmungsrunde selbst mitentscheiden, an welche Organisationen das Unternehmen in diesem Jahr spenden wird. Nach einem Voting stand fest: 2.000 Euro gehen an die Aktion St. Nicolaus. Anne Wolters, bei WALTHER für die Unternehmenskommunikation und die Spendenaktion zuständig, überreichte den Spendenscheck an Wilhelm Stassen, Klaus Verhoeven sowie die zwei Hippotherapeutinnen. „Das Geld kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Wilhelm Stassen. „Gerade ist unser zweites Therapiepferd verstorben und wir müssen uns um einen Ersatz kümmern.“ Zum Glück ist eine Lösung gefunden und so kann die Therapie nach den Sommerferien hoffentlich weitergehen. Dann ist Therapiepferd Nico nicht mehr alleine.